Fan Wu erhält Peter-Hans-Hofschneider-Preis

21. Juni 2023

Besondere Ehrung für die Nachwuchswissenschaftlerin Fan Wu vom Max-Planck-Institut (MPI) für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim: Auf der diesjährigen Jahresversammlung der Max-Planck-Gesellschaft wurde die Forscherin mit dem Peter-Hans-Hofschneider-Preis ausgezeichnet.

Mit dem Peter-Hans-Hofschneider-Preis ehrt die Max-Planck-Gesellschaft in zweijährlichem Turnus herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der molekularen Medizin. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert. Besonders erfreulich für das MPI ist, dass nach der Verleihung des Preises im Jahr 2021 an Mohamed Ahmed El-Brolosy mit Fan Wu nun erneut eine junge Wissenschaftlerin aus dem Institut geehrt wurde. Nach Ansicht eines Institutsvertreters sei dies neben der persönlichen Leistung auch ein Zeichen für die gute wissenschaftliche Nachwuchsarbeit am Institut.

Fan Wu ist derzeit Postdoktorandin in der Abteilung „Entwicklung und Umbau des Herzens“ von Professor Thomas Braun beschäftigt. Die gebürtige Chinesin erhielt den Master an der medizinischen Fakultät der Universität in Hongkong verliehen und kam anschließend für die Dissertation an das MPI nach Bad Nauheim. 

Im Rahmen ihrer Forschungen entdeckte Wu einen möglichen Zusammenhang zwischen der Pathogenese von Asthma bronchiale und sogenannten epigenetischen Veränderungen. „Trotz effektiver Behandlungsmethoden stellt die Asthmaerkrankung weiterhin eine enorme medizinische Herausforderung dar. Zudem reagiert ein erheblicher Prozentsatz von Asthmapatienten nur schlecht auf die Standardtherapie“, so Braun. Insbesondere sei nicht bekannt, was die

chronischen Entzündungsprozesse bei Asthma aufrecht erhält, auch wenn die auslösenden Allergene nicht mehr anwesend sind. In ihrer Promotionsarbeit habe Wu entdeckt, dass eine Asthmaerkrankung beim Menschen mit einer deutlichen Reduktion des Vorkommens von 5-Hydroymethylcytosin (5-hmC) in glatten Muskelzellen der Atemwege verbunden ist. 

Die Base 5-hmC ist ein Bauteil der DNA. In ihrer Studie fand Wu mit Hilfe verschiedener gentechnischen Methoden heraus, „dass diese unzureichende Veränderung der DNA in den glatten Muskelzellen wahrscheinlich eine Art Erinnerung des epigenetischen Gedächtnisses darstellt“, so die Preisträgerin. Dies könne dazu führen, dass einmal aufgetretene Entzündungsprozesse immer wieder aufs Neue durchlebt werden.

„Ich war fasziniert von dieser Entdeckung und hoffe, damit einen Ansatz für die Entwicklung einer neuen Therapie gefunden zu haben, um den Teufelskreis der chronischen Entzündung in der Lunge zu durchbrechen“,

beschreibt Wu ihre Motivation.

Wu konnte mittlerweile die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift Nature Genetics publizieren und ist Co-Autorin in weiteren Publikationen. Als Postdoktorandin am Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung intensiviert Fan Wu ihre Untersuchungen über epigenetische Einflüsse auf die angeborene Immunabwehr. Dabei zeigen jüngste Daten, dass sie ihrem Ziel, den Weg für einen therapeutischen Einsatz zu ebnen, näher kommt.

 

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