Wissenschaftsministerin Angela Dorn besucht Bad Nauheimer Max-Planck-Institut

Herausragende Herz-Kreislaufforschung mit guter Vernetzung

24. Februar 2020

Hoher Besuch am Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung (MPI): Angela Dorn, hessische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, besuchte die Bad Nauheimer Forschungseinrichtung kürzlich zu einem Informationsaustausch. Professor Thomas Braun, Geschäftsführender Direktor des Instituts und Direktor der Abteilung „Entwicklung und Umbau des Herzens“ und Professor Werner Seeger, Direktor der Abteilung „Entwicklung und Umbau der Lunge“ konnten dabei gute Nachrichten überbringen: Ein internationales Gutachtergremium hatte dem Institut erst wenige Tage zuvor eine herausragende wissenschaftliche Leistungsfähigkeit bescheinigt. „Wir sind natürlich stolz auf dieses Votum, das auch das Ergebnis einer jahrelangen Aufbauarbeit ist“, sagte Braun.

Das bald neunzig Jahre alte Institut erfuhr im Jahr 2005 eine neue wissenschaftliche Ausrichtung und firmiert seitdem unter neuem Namen. In nunmehr vier Abteilungen erforscht ein internationales Wissenschaftler-Team mit modernsten Technologien molekulare Prozesse der Organentwicklung und der Entstehung von Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und der Lunge. „Rund 400 Mitarbeiter sind aktuell an dieser Erfolgsstory beteiligt, davon sind rund 200 direkt in der Forschung aktiv“, erläuterte Braun.

Eine Besonderheit des Bad Nauheimer MPI ist nach Brauns Worten dessen enge Vernetzung mit den benachbarten Universitäten in Gießen und Frankfurt. Die drei Kooperationspartner waren als einziges hessisches Bewerberkonsortium bei der aktuellen Exzellenz-Förderrunde des Bundes und der Länder erfolgreich. Im 2019 gegründeten Exzellenzcluster „Cardiopulmonales Institut“ (CPI) steht unter anderem die Erforschung von Ansätzen für völlig neue Therapien zur Behandlung von Herz- und Lungenkrankheiten im Vordergrund. Braun weiter: „Die Exzellenzinitiative nutzt allen drei Standorten gleichermaßen. Sie ist aber im Auswahlwettbewerb nur deshalb erfolgreich gewesen, weil alle drei Partner bereits zuvor erfolgreich waren.“

Hessens Wissenschaftsministerin ist sich der Bedeutung dieses Netzwerks für die hessische Wissenschafts- und Medizinlandschaft bewusst: „Die Region hat sich in den letzten Jahren zu einem Hotspot der Erforschung und Therapie von Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems und der Lunge entwickelt.“ Das Land Hessen wolle diese Entwicklung weiter fördern. Dazu werde man auch bereits bestehende Exzellenzcluster an der Ausschüttung von Erfolgsprämien beteiligen. Zudem werde zukünftig mit den LOEWE-Professuren eine neue Förderlinie bei der landeseigenen Exzellenzoffensive (LOEWE) eingerichtet.

Ministerin Dorn stellte in diesem Zusammenhang die Bedeutung des Bad Nauheimer MPIs heraus: „Das Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung ist eine von drei starken Säulen des CPI. Nicht nur ich als Wissenschaftsministerin, sondern das Land Hessen insgesamt hat deshalb ein starkes Interesse daran, dass das Institut in seiner jetzigen Form langfristig fortgeführt wird.“ Ein Erhalt des umfangreichen wissenschaftlichen Portfolios in der aktuellen Form böte die Grundlage dafür, auch zukünftig schlagkräftig agieren zu können.

Beim anschließenden Rundgang durch die Labore des Instituts erhielt die Ministerin Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte. Beispielsweise stellte Dr. Isabelle Salwig aus der Abteilung von Thomas Braun ihr Forschungsprojekt vor, in dem sie die mögliche Rolle von Lungenstammzellen bei der Entstehung von Lungentumoren untersucht. Dr. Radhan Ramadass präsentierte anhand spektakulärer, mit hochauflösenden Mikroskopen angefertigter Aufnahmen, seine Ergebnisse zur Beteiligung einzelner Herzzellen an der Entwicklung des Organs während der frühen Embryonalphase. Mit einem besseren Verständnis dieser Abläufe könnte zukünftig der erste Schritt hin zu neuen Therapien bei Neugeborenen gemacht werden.

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