Fellini-Sphinx wieder an Ursprungsort zurück
Mittlerweile ist das Fellini in der Kurstraße seit einigen Monaten Geschichte. Das Interieur hat längst neue Besitzer gefunden. Für die Sphinx, die über viele Jahre die Besucher des Fellinis am Eingang „begrüßte“, wurde ein Platz ganz in der Nähe gefunden: Sie ist in die Ehrenhalle des Kerckhoff-Instituts, des heutigen Max-Planck-Instituts für Herz- und Lungenforschung, in der Parkstraße zurückgekehrt.
„Ursprünglich standen zwei Sphinxe am Treppenaufgang in unserer Ehrenhalle im historischen Institutsgebäude“, erläutert Dr. Matthias Heil, Verwaltungsleiter am Max-Planck-Institut. Bereits in den fünfziger Jahren wurden sie von dort entfernt und galten jahrzehntelang als verschollen. „Eine der beiden Marmor-Sphinxen stand lange Zeit im Freien und war der Witterung ausgesetzt. Es gibt Fotos, auf denen zu sehen ist, wie sehr ihr dies geschadet hat“, so Heil.
Die zweite Statue war im Besitz des Bad Nauheimer Steinmetz-Unternehmens Frank. Und dort hat sie Pasquale Albergamo, Betreiber des Fellini, seinerzeit entdeckt. „Zu dieser Zeit habe ich in Ockstadt gewohnt und bin regelmäßig am Steinmetzbetrieb vorbeigefahren. Die Sphinx stach mir ins Auge. Ich wollte sie unbedingt für das Fellini haben“, so Albergamo. Eine gewisse Hartnäckigkeit war notwendig. „Herr Franck wollte die Sphinx zunächst nicht abgeben.“ Schließlich konnte Albergamo offenbar überzeugen und die Sphinx wechselte den Besitzer. Als die anstehende Schließung des Fellini in der Presse öffentlich wurde, nahm Heil umgehend Kontakt zum Fellini-Betreiber auf und stieß bei Pasquale Albergamo auf offene Ohren.

„Ich freue mich, dass die Sphinx an ihren ursprünglichen Standort zurückgekehrt ist. Ich halte dies für einen würdigen Ort“, so Albergamo.
Die Kerckhoff-Stiftung unterstützte die Wiederbeschaffung finanziell. Für den Transport der mehrere hundert Kilogramm schweren Figur war fachmännische Expertise notwendig. Martin Alles, seit einigen Jahren Inhaber der Firma „Natursteine Frank“, übernahm den Transport von der Kurstraße in das nur wenige hundert Meter entfernt gelegene Institutsgebäude. Dort steht die Sphinx nun wieder in der Ehrenhalle. Allerdings ist sie nicht mehr ganz an ihren ursprünglichen Platz am Treppenaufgang zurückgekehrt. „Ohne die zweite Sphinx wäre die Symmetrie am Treppenportal verloren gegangen. Zudem waren bereits früher die Flügel abgetrennt worden, so dass die Sphinx den Raum nicht mehr gefüllt hätte“, so Heil. Deswegen steht die Statue nun in einer Wandnische in der Ehrenhalle. Albergamo und Heil sind sich mit dem Stiftungsvorstand und der Institutsleitung darin einig, dass dies ein angemessener Ort für die Sphinx ist.

