Karla Rubio erhält Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie

Max-Planck-Forscherin bereits zum dritten Mal für ihr Forschungsprojekt ausgezeichnet

30. Juli 2020
Karla Rubio aus der Arbeitsgruppe von Guillermo Barreto am Bad Nauheimer Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung erhält den diesjährigen Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin. Die Nachwuchswissenschaftlerin wird für ihren herausragenden Beitrag zur Grundlagenforschung auf dem Gebiet der sogenannten ideopathischen Lungenfibrosen ausgezeichnet. Unter diesem Begriff wird der krankhafte Verlust des Gasaustauschgewebes in der Lunge mit unbekannter Ursache beschrieben.

Rubio klärte die Funktion eines als EP300 bezeichneten Proteins im Zusammenhang mit der oftmals tödlich endenden Lungenkrankheit auf. Mit ihrem Forschungsprojekt schaffte sie die Grundlage für neue therapeutische Ansätze der bislang noch nicht heilbaren Erkrankung. Lungenfibrosen haben sich nach Lungenkrebs in den Industriegesellschaften zu einer weiteren häufigen und oftmals tödlich verlaufenden Lungenerkrankung entwickelt. Bislang sind pharmakologische Therapieansätze limitiert. Als Ursachen werden oftmals Umwelteinflüsse und Schadstoffe vermutet. Zweifelsfrei bewiesen ist dies allerdings nicht.

Die aus Mexiko stammende und mittlerweile an die Universität in Paris gewechselte Biologin hatte ihre Dissertation, in deren Rahmen sie wesentliche Teile des nun ausgezeichneten Forschungsprojekts durchführte, in der Arbeitsgruppe „Epigenetik von Lungentumoren“ von Guillermo Barreto angefertigt. Die Arbeitsgruppe verfolgt einen translationalen Ansatz, indem sie neue Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung durch eine enge Kooperation mit Klinikern in eine therapeutische Anwendung überführen möchte.

Der mit 10.000 Euro dotierte Preis ist bereits die dritte Auszeichnung für die junge Wissenschaftlerin. Zuvor hatte sie bereits Forschungspreise der Behring-Röntgen-Stiftung (2019) und der Medizinischen Gesellschaft Gießen (2018) erhalten. Zwar hat sie die Urkunde bereits erhalten, bis zur offiziellen Verleihung im Rahmen einer feierlichen Zeremonie muss sich die Preisträgerin allerdings noch etwas gedulden. Aufgrund der Corona-Pandemie hat die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin die Veranstaltung in den Juni des kommenden Jahres verschieben müssen.

MH

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